letzte Aktualisierung  05. August  2019
Diese Seite wurde am 23.Juni 2018 erstellt!
Foto. Ch. Thormeyer

Das Bahnhofsgebäude, schon mit dem ersten sichtbaren Anbau, Rechts wurde ein

Balkon angebaut und damit auch gleichzeitig die darunter befindlichen

Diensträume vergrößert. Das Bild ist vermutlich noch einige Jahre vor 1925

entstanden.

Für Hemsdorf das Tor zur Welt - der  Bahnhof Ochtmersleben

zur Fortset-

zung, Seite 3

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gen Seite 1

Teil 1, Seite 2 Wetter am 02.Dezember 2018

Die

Eisenbahnstrecke

Magdeburg

(Central-Bahnhof)

-

Helmstedt

mit

den

Stationen

Magdeburg

(Central-Bahnhof),

Sudenburg,

Niederndodeleben,

Ochtmersleben,

Drackenstedt,

Eisleben,

Wefensleben

und

Helmstedt

wurde

am

01.

Juli

1872

für

den

Personen- und Gepäckverkehr eröffnet.

1)

Quellen 1) Centralblatt für Eisenbahnen und Dampfschiffahrt Nr.86 1872 2) Im Duden aus dem Jahre 1911 steht dazu. „Bleek, (ndrd.); Fläche, Ebene; öfter im Namen für öffentliche Plätze, z. B. Kaiserbleek,
Gebaut wurde die Bahnstrecke durch die Magdeburg- Halberstädter Eisenbahn (MHE) ab dem frühen 1860 Jahren. Unter dem Link: h t t p s : / / d e . w i k i p e d i a . o r g / w i k i / B a h n s t r e c k e _ B r a u n s c h w e i g %E2%80%9 3Magdeb urg kannst du in WIKIPEDIA noch mehr Details erfahren.
Auf dem Weg zur ehemaligen Brücke Richtung Bahndamm. Foto: 2017 Zwischen alten und jungen Obstbäumen, der Blick in Richtung Hohe Welle.  Foto: 2017 Über den Bahndamm zwischen Hochspannung und Windkraft liegt Klein Rodensleben.  Foto: 2017
Bahntal am Itschenpuhl. Klein Rodensleben im Hintergrund. Entlang der Windräder geht es über die Hohe Welle.
Auch Rehe kann man plötzlich begegnen, Eddi lässt das natürlich kalt. Es war erstaunlich wie viele Rehe hier, unmittelbar am Bahndamm, zu sehen waren.
Panoramaaufnahme unweit der ehemaligen Eisenbahnbrücke bei Hemsdorf vom Ochtmerslebener Feldwegaus. Von Süd, rechter Bildrand, bis Nord, linker Bildrand. Vor uns liegt der Bahndamm.  Zu sehen ist schon der Fliederbusch. Foto: 2017
Panorama-Bild oben: Rechter Bildrand der Feldweg zur ehemalige Brücke. Rechts vom rechten Hochspannungsmast, liegt Hemsdorf. links daneben bei den Windräder, blicken wir über die Hohe Welle in Richtung Klein Rodensleben. Mann kann das Betonmischwerk hinter dem einzelstehenden Windrad erkennen. Links neben den linken Hochspannungsmast liegt hinter den mittleren Windräder die Ortschaft Wellen. Links am Bildrand ist dann wieder Feldweg nach Ochtmersleben zu sehen.
Bild links: Geradezu, an dem Fliederbusch wäre die Ziegelsteinbrücke gewesen. Bei meinen Recherchen bin ich auf die unterschiedlichsten Argumente gestoßen, warum die Bahnbrücke weg musste. Bisher hatte ich nur gehört und war auch davon ausgegangen, dass durch den Einsatz modernerer Züge, die Containerzügen kamen auf, es sollten dann Doppelstockwagen für den Personennahverkehr auf dieser Strecke eingesetzt werden und die Strecke sollte elektrifiziert werden. Für all das war die Brücke im Weg. Jetzt habe ich zum ersten mal auch noch erfahren, dass vermieden werden sollte, dass von der Brücke Personen auf durchfahrende Züge aufspringen könnten, um dann in den Westen zu gelangen. Na ja möglich ist alles, und die Brücke kommt bestimmt nicht wieder. Eine weitere Brücke war hinter dem Haltepunkt Wellen, in Richtung Niederndodeleben. Sie wurde die „Schwarze Brücke“ genannt, wahrscheinlich war sie durch den Qualm der Dampfloks so stark verrußt gewesen.
Hier gehts nicht weiter. Weit und Breit keine Brücke mehr. Nur der weiterführende Feldweg auf der Hemsdorfer Seite lässt sie an dieser Stelle vermuten.  Foto: 2017
Bild rechts: Hier am Bahndamm auf der Ochtmerslebener Seite, kann man einen Blick, auf den weiterführenden Feldweg, bis zur Hemsdorfer Chaussee werfen. Auch hier sind noch zwei oder drei der alten Kirschbäume vorhanden. Nach der Sprengung der Brücke um 1972(?) wurde auch der Feldweg hinter der Hemsdorfer Chaussee, über den Mühlenberg zur Groß Rodenslebener Chaussee, umgepflügt. Während des Krieges hat sich in dieser Höhe wo die Bäume zu sehen sind eine Scheinwerferstellung befunden. Die dazugehörige Flakstellung befand sich am Backtrog, Richtung Klein Rodensleben.
Foto rechts: Nichts mehr deutet, auf der Südseite der Böschung, auf eine ehemalige Brücke hin. Zwei Feldwege enden plötzlich an einer Bahnstrecke. Von links kam der Trampelpfad über den Acker, der dann von hier aus gesehen auf eine Breiteren Weg an den Garten- Bleeker mündete und dann bei dem Anwesen der Familie Meyenberg ins Dorf führte.
Unmittelbar am Bahnkilometer 159,0 stand die Ziegelsteinbrücke mit ihren zwei Bögen. Der Bahnhof befindet sich Höhe Bahnkilometer 160,0. Es sind also 1000 Meter von der Brücke bis zum Bahnhof. Von Hemsdorf, über die Chaussee, bis zum Bahnhof sind es nicht ganz 2500 Meter. Es scheint so, als wenn es gar keine Abkürzung ist, wenn man über die Garten-Bleeker zum Zug fährt, wie man sich immer einredete. Es war vielleicht der Fahrkomfort der uns diesen Weg als Abkürzung suggerierte. Auf der Chaussee gab es nämlich keinen Radweg (mehr), den Rudi Werner noch in seinem “Dorfspaziergang” erwähnte. Nach heutigen Maßstäben, war es schon eine Herausforderung mit dem Rad, auf dem uralten Kopfsteinpflaster, mit den ungefederten Mifa-Rädern, bei Wind und Wetter, Sommer und Winter, zu den Zügen zu fahren.
Foto oben und unten: Am Ende der Brücke, ging es linker Hand um den Fliederbusch, oben auf dem Bahndamm, auf einen schmalen geschotterten Pfad, in Richtung Bahnhof. Hier an dieser Stelle, mittlerweile ca. 200 Meter von der Brücke entfernt, führte der Weg dann, vielleicht 10 Meter, über einen kleinen Hang den Bahndamm nach unten, weiter in Richtung Stellwerk. Bei Regen, Schnee oder feuchten Wetter, war dies nicht gerade eine sichere Angelegenheit. Oftmals stieg man lieber, beim runter oder rauf fahren, vom Fahrrad ab. Dann konnte es natürlich sein, dass die Schuhe schlammig wurden. Denn hier hatte das Wetter den Schotter schon weggespült. Im Winter war es glatt. Nur geübte fuhren dann den Hang noch runter oder hoch. Hier, ungefähr an dieser Stelle, ereignete sich, im November 1943, ein folgenschweres Zugunglück, bei dem viele Reisende ihr Leben verloren. Dazu aber später mehr.
Mittlerweile (2017), ist es gar nicht so einfach die markanten Stellen am Bahndamm zu finden, da wo die ehemaligen Bahnanlagen standen. Stellwerk (Oof), Rampe und Weichen, Prellbock, Stumpfgleis …. nichts mehr vorhanden. An deren Stellen hat sich die Natur wieder mit Bäumen ,Sträuchern und Gräser breit gemacht.
Foto oben links: Ich hätte es jetzt auch nicht mehr erahnt, dass das Stellwerk in einer relativ weiten Entfernung vor dem Bahnhof stand. Dort wo sich der Baum, links im Bild, seinen Platz gesucht hat und ein Güterzug an ihm vorbei fährt, dort stand das Stellwerk mit der Bezeichnung Oof , (Foto rechts). Von der Brücke sind es fast schon 700 Meter, bis zum Bahnhof noch ungefähr 250 Meter.
Gleich geschafft, wahrscheinlich bin ich jetzt in Höhe der ehemaligen Rampe. Bäume und Sträucher waren damals nicht vorhanden, Ich glaube es sah schon etwas Betriebsmäßig aus und von hier hatte man schon den Blick auf das Bahnhofsgebäude mit seinen Güterschuppen davor. Der Weg war gepflastert. Als ich diese Fotos (08/2017) gemacht habe, hatte ich angenommen, dass hier seien die Überreste des Stellwerks. Aber Siegfried König (Teigwarenfabrik „Möwe, umgangssprachlich Nudelbude) hat mir dann, halbwegs die Orientierung wiedergegeben. Die Teigwarenfabrik ist fast zur gleichen Zeit (1993) wie der Bahnhof abgerissen worden. Wenn man heute nach dem Damaligen sucht, muss man schon viel Vorstellungskraft mitbringen und auch noch das Wissen an bestimmte Details haben, um die Erinnerungen an den Bahnhof Ochtmersleben zusammen zu bekommen. Abriss und Neubauten verändern das Gesamtbild eines Ortes schon erheblich. Ich hoffe, einige Beschreibungen sind dabei Hilfreich und die Fotos dabei nützlich.
So, den Bahnhof habe ich jetzt erreicht. Bild rechts (08/2017): ein Traktor kommt aus Richtung Hansen‘s Gaststätte auf der Straße von Groß Rodensleben - Hemsdorf und fährt in Richtung Ochtmersleben. Rechts sieht man noch die Grünanlage, die zu dem Anwesen der Familie König gehört. Links im Bild, der Stall gehörte zum Bahnhof und ist wahrscheinlich nur stehen geblieben, weil er durch Anwohner genutzt wurde. Links daneben (nicht mehr im Bild), war die Bahnhofstoilette. Bild links möglicherweise zum Ende der 60er: meine spätere Schwägerin Erna mit ?? und ?? vor dem Bahnhofsgebäude. Ich habe mal versucht, die beiden Fotos zusammenzuschieben. Dadurch bekommt man vielleicht noch den Eindruck vom damaligen „Bahnhofsvorplatz“.
Die derzeitigen Bahnanlagen bieten einen eher traurigen Anblick, Um den Bahnverkehr flüssig zu halten wurde sogar ein Tunnel zu Gleis 2 gebaut. Wie Tunnel so aussehen brauche ich wohl nicht erst erwähnen. Mit einem Kinderwagen, oder gar mit Rollstuhl ist eine Fahrt nach in die Stadt nicht möglich, jedenfalls nicht auf legalem Wege. Dennoch gibt es die Reise in die Stadt immer noch. Meistens von Berufstätigen, die in der nähe des Bahnhofes in Magdeburg arbeiten und sich die Parkplatzsuchen und deren Kosten sparen möchten. Die Anreise erfolgt heute über die Chaussee, weil der Weg auch nicht länger ist und die Straßen alle eine Asphaltschicht haben. Der Hauptgrund ist jedoch, die Brücke fehlt. Dadurch sind auch Ochtmersleben und Hemsdorf um einiges auseinander gerückt.

Die Bedeutung des Bahnhof Ochtmersleben für die

Region

Gebaut wurde die Bahnstrecke durch die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn (MHE) ab dem frühen 1860 Jahren. Die Eisenbahn war zu dem damaligen Zeitpunkt noch das Verkehrsmittel schlecht hin. Mit ihr konnten große Massen an Güter relativ einfach, schnell und kostengünstig transportiert werden. Auch die Personenbeförderung die zu diesem Zeitpunkt in der Mehrzahl immer noch mittels Postkutschen stattfand war immer noch beschwerlich und was die Anzahl der zu befördernden Personen betraf sehr eingeschränkt. Die ersten Linienbusse, die Vorgänger unserer heutigen Omnibusse, welche auch mit Kraftstoff betrieben wurden, kamen erst 30 Jahre später auf. Mit der Benutzung der Eisenbahn verkürzten sich auch die Fahrzeiten erheblich und die Fahrstrecken immer weiter. Zwischen Hemsdorf - Ochtmersleber Bahnhof und Stadt konnte man jetzt sogar mehrmals an einem Tag hin und her fahren.

Rudolf (Rudi) Werner schildert in seinen Hemsdorfer Erzählungen,

historisches mit persönlich erlebten, über den Bahnhof Ochtmersleben so:

Der Bau der Bahnstrecke von Magdeburg nach Braunschweig veränderte den Handel und das Erwerbsleben im Ort zu Segen aller. Bis dahin führte einer der Hauptreisewege von und nach Magdeburg durch Hemsdorf. Der Weg über den Scheibenberg ist auf der historischen Karte von 1830/40 als „Magdeburger Weg“ eingetragen. Der Logiergasthorf „Zum Schwarzen Adler“ am Ortseingang war für die Besitzer, Familie Horbach, eine Goldgrube. Reisende konnten einkehren und übernachten. Die Fuhrleute nächtigten im Stall bei ihren Pferden. Für uns im Dorf war es der „Bummellärstall“, weil in ihm auch „Robert mit dem Leierkasten und Landstreicher darin schliefen. Der Bau der Eisenbahn traf die Besitzer nicht so sehr, da sie außer der Gastwirtschaft mit Tanzsaal, auch noch die Ölmühle und eine Landwirtschaft in Erbpacht betrieben. Die Streckenführung der Bahnlinie führte an der Hemsdorfer Feldmark vorbei. Der Bahnhof Ochtmersleben wurde nördlich, der zur Hemsdorfer Flur
gehörenden Judithenbreite, errichtet. Ebenfalls die durchgehenden Rangiergleise. Ein Stumpfgleis nebst Stellwerk befand sich nördlich zwischen Bahnhof und Brücke. Der Feldweg vom Holzberg, über den Mühlenberg, oberhalb von Hemsdorf vorbei nach Ochtmersleben, wurde wegen dem tiefen Einschnitt der Bahntrasse über eine massives Brückenbauwerk hinweg geführt. Hemsdorfer Fußgänger benutzten von- und nach dem Bahnhof einen kürzeren Weg, als den über die Chaussee. Er führte über einen Feldweg, ab dem heutigen Ende der Bergstraße in Richtung der Brücke. Etwa 200 m davor endete der heute nicht mehr vorhandene Weg am Feld des Ochtmersleber Gutsherren Lippelt . Der bearbeitete und besäte das Feld regelmäßig, aber davon ließen sich die Fußgänger nicht abhalten, immer wieder einen Pfad zu trampeln. Über die Brücke führte der Pfad, am Stellwerk und dem Stumpfgleis vorbei, zum Bahnhof.“
Das hörte in den 70er Jahren auf, als das Brückenbauwerk abgerissen wurde. Abgerissen, weil die Brückenpfeiler, die immer moderner werdenden Züge behinderten, und weil in dieser Höhe auch der Schienenstrang in der Kurve zum Bahnhof hin geneigt war. Diese Neigung, ein Gleis lag noch erhöht, führte 1944 zu einem der größten Zugunglücke auf dieser Strecke, mit nahezu 50 Toten “.
Karte mit Bemerkungen von Rudolf Werner. Es handelt sich nicht um die im obigen Text erwähnte Karte. Hier sind auch die besagten Scheinwerferstellungen markiert. Rechte Bild um 1935 (?) Es Zeigt einen Blick über ein Gladiolenfeld vom Raeckeschen-Gut in Richtung Hemsdorf. Die Bahnlinie befindet sich im Rücken des Fotografen. Rechts ist das heutige Anwesen der Familie Meyenberg zu sehen Rechts am Strommasten ging der Weg zur Brücke. Zu sehen sind auch die Kirche und im grünen der Turm vom Verwaltungsgebäude de Raeckeschen Hofes. Foto: Förderverein „Kulturhaus Hemsdorf“
Karte mit Lage der Flak- und Scheinwerferstellungen Gladiolenfeld vor Hemsdorf. Raecke hatte in Hemsdorf bis 1945 auch eine Gladiolenzucht. Teil 1, Seite 2 Am Bahnhof Ochtmersleben heute. Foto: 2017 Auch die Scheuen Feldrehe fühlen sich hier wohl.  Foto: 2017 Im Hintergrund das Stellwerk Oof zwisch Bahnhof Ochtmersleben und Brücke. An der Größe des Gebäudes läßt sich auch die Bedeutung des Bahnhofs erahnen.
Ich habe doch noch ein Foto mit dem Stellwerk des Bahnhofs Ochtmersleben gefunden. Es ist auf einem Erntefoto des Hemsdorfer Bauern Christian Strumpf zu sehen und stammt aus dem Jahr um 1942. Das Stellwerk stand zwischen Brücke und Bahnhof. Foto(Auszug); M&M Bennewitz

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