Erich Memel (r.) im Februar 1943. Noch mehr als zwei lange Jahre Krieg,
um dann schwer verletzt nach Hause zurückzukehren.
Außer
in
Ochtmersleben,
wo
bei
einem
Angriff
von
Tieffliegern
einige
Wohnhäuser
und
Scheunen
zerstört
wurden,
und
es
einige
Tote
und
Verletzte
gab,
blieben
die
Ortschaften
in
der
näheren
Umgebung
von
Luftangriffen
verschont.
Als
Maurerlehrling
habe
ich
eines
der
Wohnhäuser,
welches
im
Unterdorf
in
der
Nachbarschaft der
Bäckerei Braumann
lag, wieder mit aufmauern geholfen.
Zu
Beginn
des
Krieges
hatte
Reichsmarschall
Hermann
Göring
großspurig
verkündet:
“Wenn
ein
feindliches
Flugzeug
im
Reichsgebiet
eindringen
würde,
würde
er
Meier
heißen".
Auch
wenn
ihm
der
Spitzname
nun
anhing,
so
konnte
die
Bevölkerung
nicht
den
feindlichen
Luftangriffen
schutzlos
ausgeliefert
bleiben.
Im
Reichsgebiet
begann
nun
ein
großes
Bauprogramm
von
Luftschutzbunkern
und
Schutzräumen.
Die
Bunker
aus
Stahlbeton
wurden
überwiegend
unterirdisch,
nur
in
dicht
besiedelten Stadtteilen als Hochbunker über der Erde errichtet.
Kleine
ein
Mann
Bunker
aus
Betonfertigteilen
an
Stellen
für
Wachtposten
oder
Schutzsuchende.
Auf
dem
Ochtmersleber
Bahngelände
wurde
zwischen
Königs
Mühle
und
der
Bahnrampe
ein
Bunker
unter
der
Erde
gebaut.
In
der
Zeit
der
sowjetischen
Besatzung
sind
alle
Bunker
gesprengt
oder
sonst
wie
zerstört
worden,
auch
der
auf
dem
Ochtmersleber
Bahnhof.
In
allen
Städten,
aber
auch
in
den
Ortschaften
der
Landkreise,
sind
Luftschutzkeller
und
Schutzräume
für
die
Bewohner
eingerichtet
worden.
Zuwege
wurden
für
die
Dunkelheit
durch
Hinweispfeile
mit
weißer Leuchtfarbe gekennzeichnet. Fluchtwege durch Wanddurchbrüche über mehrere Keller ermöglicht.
Ein ernannter Luftschutzwart sorgte bei Fliegeralarm für das geordnete
Betreuen der Schutzsuchenden
Bei
meinen
Aufenthalten
bei
Verwandten
in
Magdeburg,
Harsdorfer
Str.
10,
habe
ich
einige
Male
Luftangriffe
im
dortigen
Luftschutzkeller
miterlebt.
Das
Sirenengeheul,
dann
das
krachen
von
den
Explosionen
der
Bomben
und
Luftminen,
das
Weinen
und
Zittern
von
uns
Kindern
und
Frauen,
und
nach
der
Entwarnung
den
Rauch
und
Gestank
der
von
den
getroffenen
Stadtteilen
herüber
wehte;
dieses
ist
mir
im
Gedächtnis
erhalten
geblieben.
Der
Stadtteil
am
Olvenstedter
Platz
ist
von
Bomben
verschont
geblieben,
aber
über
das
Gottvertrauen,
welches
meine
Mutter
hatte,
dass
sie
mich
während
der
Bombenangriffe
dorthin
in
die
Ferien
fahren
ließ,
muss
mich
heute
noch
verwundern.
Wir
Kriegskinder,
jeder
Einzelne
für
sich,
haben
vieles miterlebt.
Nach
dem
1941
erfolgten
Großangriff
auf
Magdeburg,
wurden
Frauen
mit
Kindern
in
ländliche
Gegenden
evakuiert.
Nach
einer
Statistik
kamen
hierzu
66
LKW.
38
Anhänger,
8
Möbelwagen,
30
Einheiten
von
Werkfahrzeugen
der
BrabaG
,
und
mehrere
andere
Fahrzeuge
zum
Einsatz.
Auch
in
Hemsdorf
erhielten
einige
der
evakuierten
Familien
Unterkunft.
Entsinnen
kann
ich
mich,
dass
Bauer
Feldmann
eine
Frau
Schneider
mit
ihren
Kindern
aufnahm,
Bauer
Jacobs
in
sein
Arbeiterhaus
Frau
Brinck
mit
Mutter
und
ihren
3
Kindern,
und?
Harpkes
ihre
Tochter
Elli,
verh.
Weberling
, mit ihren 2 Kindern.
Harry
Brinck
,
der
älteste
der
drei
Kinder,
hat
seine
Zeit
der
Evakuierung
in
Hemsdorf
zu
Papier
gebracht
und
der
Dorfchronik
zugefügt.
Mit
Harry,
bin ich noch heute, 2013, in brieflichen Kontakt.
Auch
aus
Düren,
Düsseldorf
und
der
Stadt
(Magdeburg)
wurden
nun
ausgebombte
Personen
im
Ort
einquartiert.
Ein
älteres
Ehepaar
erhielt
in
unserer
Wohnung
Schrotestraße
9
ein
Zimmer
mit
Kammer
zugeteilt.
Mit
den
schulpflichtigen
Kindern
der
”Zugereisten",
bin
ich
noch
in
die
Schule
gegangen.
Befreundet
war
ich
mit
dem
gleichaltrigen
Düsseldorfer
Brück
,
der
mit
Mutter
und
Bruder
bei
Bäcker
Kunkel
wohnte.
Für
mich,
zu
der
Zeit
noch
unverständlich,
nannte
er
den
“Führer"
Hitler
einen
Verbrecher.
Von
Edelweiß
Piraten
in
Düsseldorf
schwärmte
er,
Jugendliche
die
Widerstand
gegen
die
Nazis
leisteten.
Die
gab
es
tatsächlich. In Köln sind einige Jungs von ihnen damals hingerichtet worden.
Um
nach
einem
Bombenangriff
die
Straßen
und
Schienenwege
wieder
frei
zu
räumen
und
Ordnung
herzustellen,
wurden
aus
den
Ortschaften
Gefangene,
Zwangsarbeiter
und
Lehrlinge,
Hitlerjungen,
aus
den
Betrieben
eingesetzt.
Siegfried
Werner,
der
als
Lehrling
bei
den
Junkerswerken
war,
erzählte
mir
von
seinem
dortigen
Einsatz.
Auf
dem
Bahnhof
Ochtmersleben
war
ein
Bauzug
mit
Italienern
(Gefangenen)
stationiert.
„Badollios"
nannten
wir
sie
-
nach
ihrem
General
Badoglio,
welcher
nach
dem
Sturz
Mussolinis
und
der
einseitigen
mit
den
Alliierten geschlossenen Kapitulation, die Regierung unternommen hatte.
Gleich
nach
Kriegsende
wollten
wir
Jungen
in
den
Waggons
herum
stöbern,
um
etwas
Brauchbares
zu
finden.
Die
Italiener
hatten
aber
die
Wagen voller Unrat und stinkenden Überbleibseln verlassen. Da gab es nichts zu suchen.
Für
uns
Jungen
gab
es
aber
genug
Sammelwertes
in
der
Kriegszeit.
So
sammelten
wir
Bomben
-
und
Granatsplitter.
Es
waren
Tauschstücke
unter uns Schulkindern. Die von den Flugzeugen abgeworfenen Silberpapier Streifen, mit denen sie die Radarortung der
deutschen
Luftabwehr
stören
wollten,
gehörten
auch
dazu.
Genau
wie
die
Flugblätter
mit
Propaganda
Schriften
gegen
den
Hitlerkrieg.
Was
auf
einem solchen zu lesen war, weiß ich noch heute. “Magdeburg das Rote, das wird der letzte Tote.”
Es hat sich dann später auch bewahrheitet.
Eine
„biologische
Waffe”,
welche
erst
einige
Jahre
später
ihre
Wirkung
in
der
Landwirtschaft
entfaltete,
war
der
Abwurf
von
Colorado
Käfern,
nach dem USA Staat benannten Kartoffelkäfer. Diese vermehrten sich, zuerst unerkannt, zu einer Landplage.
Es
wurde
von
der
deutschen
Führung
nicht
ausgeschlossen,
dass
die
Alliierten
auch
Bomben
mit
Giftgas
abwerfen
würden.
AIs
Schutzmaßnahme wurden “Volksgasmasken" ausgegeben (VM37).
Mit
deren
Handhabung
wurden
die
Erwachsenen
bei
den
Luftschutzübungen
vertraut
gemacht.
Zu
den
Übungen
die
auf
der
Straße
vor
der
Schule
stattfanden,
gehörte
auch
das
Löschen
von
Feuer
mit
der
Hand.
„Mit
Wasser
und
Sand
ran
an
den
Brand"
hieß
die
Parole.
Ich
sehe
noch
die
Teilnehmer
vor
mir,
wie
sie
mit
den
Sand-
und
Wassereimern,
sowie
mit
einer
Patsche,
unter
Anleitung
eines
Ausbilders,
oder
einer
Ausbilderin
hantierten.
Es
waren
hauptsächlich
junge
Frauen
unter
der
Leitung
von
Elisabeth
Jacobs
.
Diese
hatte
in
einer
Wolmirstedter
Feuerwehrschule
einen
Kursus
dafür
gemacht.
Bei
den
von
verschiedenen
Stoffen
entfachten
Feuer,
gestaltete
sich
das
Löschen
einer
Stabbrandbombe? schwierig. Diese spritzte Funken umher, und die sie löschen wollten, ,,spritzten" auch auseinander.
Uns Kindern gefiel so eine Vorstellung.
Diese
hatte
in
einer
Wolmirstedter
Feuerwehrschule
einen
Kursus
dafür
gemacht.
Bei
den
von
verschiedenen
Stoffen
entfachten
Feuer,
gestaltete
sich
das
Löschen
einer
Stabbrandbombe?
schwierig.
Diese
spritzte
Funken
umher,
und
die
sie
löschen
wollten,
,,spritzten"
auch auseinander.
Uns Kindern gefiel so eine Vorstellung.
Um
den
feindlichen
Fliegern
durch
Ortung
in
der
Dunkelheit,
kein
Ziel
durch
irgendwelche
Lichtquellen
ausfindig
machen
zu
können,
war
eine absolute “Verdunkelung" befohlen.
Mit
Decken
oder
schwarzen
Rollos
wurden
bei
Dunkelheit
die
Fenster
verdunkelt.
Gustav
Ihle
war
so
etwas
wie
ein
Luftschutzwart
in
Hemsdorf.
Er
ging
abends
die
Straßen
entlang
und
sah
nach,
dass
ja
kein
Lichtstrahl
nach
draußen
drang.
Durch
angeheftete
Leuchtplaketten an der Kleidung, konnten sich die Leute im Dunkeln zu erkennen geben.
Wir
Kinder
graulten,
wenn
uns
im
dunklen
Gang
zwischen
Harpkes
und
lhles
,
in
Richtung
von
Tante
Paula
Behrends
(Jacobczak)
Kaufladen, eine unbekannte ,,Leuchtplakette" entgegenkam. Bis auf einen unfreiwilligen “Badeunfall" verlief alles geordnet.
Das
Bad
im
winterlichen
Teich
hatte
Waltraud
Ruloff
in
der
Dunkelheit
genommen.
Sie
war
spät
abends
auf
dem
Weg
zur
Schule,
um
ihre
Schwester
Elfriede
abzuholen.
Wir
Kinder
bastelten
dort
noch
Spielzeug
für
Weihnachten.
Die
Brillenträgerin
Waltraud
lief,
von
der
Bergstraße
kommend
geradewegs
auf
den
Teich
zu
und
fiel
rein
in
den
,,Modderdiek”.
Schreiend,
und
ihrer
Brille
verlustig,
fand
sie
aber
wieder
heraus.
Nach
diesem
selbst
miterlebten
Geschehen,
nun
zurück
zu
den,
was
an
Flugabwehr
in
der
Nähe
aufgebaut
wurde. Es war eine Scheinwerferstellung auf der hohen Welle.
Auf
dem
großen
Luzernenfeld,
dem
Bauer
Ledderboge
gehörend,
und
in
der
Feldflur
von
Wellen
gelegen,
wurde
der
Scheinwerfer
mit
den
zugehörigen
Gerätschaften
und
Unterkünften
aufgebaut.
Die
Stellung
befand
sich
in
meinem
Hamsterfanggebiet,
störte
aber
nicht
beim
Fallen
stellen.
Ich
durfte
in
die
Stellung
gehen
und
mich
mit
den
Soldaten
unterhalten.
Aus
Langerweile
bauten
die
“Landser"
eine
Art
Gehege
mit
festen
Unterboden
und
Erdfüllung
darauf.
Nun
fingen
sie
einige
Hamster,
setzten
sie
ein,
und
hatten
ihren Spaß an ihrem ,,Zoo".
Von
langer
-Dauer
war
die
Installation
der
Stellung
an
ihrem
dortigen
Ort
nicht.
Sie
lag
auf
dem
Hügel
der
hohen
Welle,
frei
von
allen
Seiten
zu
erkennen,
schutzlos
wie
auf
dem
Präsentierteller.
Sie
wurde
abgebaut.
Es
muss
wohl
im
Herbst-,
Winter
1944
gewesen
sein,
als
eine
weitere
Scheinwerferstellung,
unweit
vom
Ort
an
der
Chaussee,
auf
dem
Acker
von
Reinhold Spieß
, aufgebaut wurde, die aber nicht mehr zum Einsatz gekommen ist.
Die Geschichte um die Stellung, und deren Zerstörung, folgt später.
In
den
ersten
Kriegsjahren
flogen
die
Engländer
wenige
Tagesangriffe
auf
deutsches
Gebiet.
Das
änderte
sich
mit
dem
Eintritt
der
USA
in
das
Kriegsgeschehen.
Konnten
die
deutschen
Jagdflieger
und
die
Flak
den
Engländern
noch
Paroli
bieten,
so
war
dieses
mit
dem
Einsatz
der
amerikanischen
Bomberverbände
nur
begrenzt
möglich.
Den
Einsatz
deutscher
Jagdflugzeuge
auf
feindliche
Bomberverbände
haben
wir
von
Hemsdorf
aus
öfter
beobachten
können.
Die
Besatzung
einer
“fliegenden
Festung" konnte sich, nach deren Abschuss, durch den Absprung mit dem Fallschirm retten.
Ein
Amerikaner
schwebte
mit
seinem
Schirm
unweit
hinter
Raeckes
Gartengrundstück
auf
dem
Acker
nieder.
Ich
stand
mit
einigen
anderen
auf
der
Straße
an
Walter
Werners
Anwesen
und
habe
es
so
gesehen.
Walter
Werner
sah
es
auch,
griff
eine
Mistgabel,
rannte
die
Straße
hinunter
zum
Acker.
Es
dauerte
gar
nicht
lange,
da
hatte
er
den
Ami
,,gefangen
genommen"
und
kam
mit
ihm
die
Straße
hoch.
Dieser
hatte
seinen
Fallschirm
unter
dem
Arm
geklemmt
und
beide
gingen
in
Raeckes
Büro
,
welches
sich
im
„Turm“
[Kontor]
befand.
Auf
einem
der
großen
vor
dem
Turm
liegenden
Findlinge
stehend,
sah
ich,
wie
der
Amerikaner
seine
Pistole
auf
den
Schreibtisch
legte,
unten
aus
der
Hose
ein
großes
Messer herauszog und es dazu tat.
Vom Typ her, sah er einem Mexikaner ähnlich.
Der
Bauer
Walter
Jacobs
,
mit
geschultertem
Gewehr,
ging
dann
mit
dem
Gefangenen
die
Straße
hoch,
wahrscheinlich
nach
Dreileben
zur
Polizeistation
.
Ängstlich
sah
der
erste
Amerikaner
den
ich
erblickte,
überhaupt
nicht
aus.
Sicher
war
er
froh,
lebend
aus
dem
abstürzenden
Flugzeug
herausgekommen
zu
sein.
Kamen
die
Feindflugzeuge
bei
Nacht,
dann
ging
der
Feuerzauber
der
Flak-
Geschütze
los.
Die
Lichtstrahlen
der
Suchscheinwerfer
geisterten
am
Nachthimmel
umher
und
bestimmten
die
Ziele
für
die
Flak.
Ab
und
zu
griffen
auch
Nachtjäger
die
Bomber
an.
An
den
Ketten
der
von
den
Jägern
und
den
Gejagten
abgeschossenen
Leuchtspurmunition
konnte
man
es
ausmachen.
Auch
wenn
bei
einem
Nachtangriff
auf
Magdeburg,
die
leuchtenden
Zielmarkierungsbomben,
die
,,Weihnachtsbäume",
abgeworfen
wurden,
sahen
wir
wie
sie
sich
hell
am
Nachthimmel
abzeichneten.
Auf
dem
Schienennetz
der
Reichsbahn
fuhren
auch
Flak-
Züge
auf
denen
eine
ganze
Batterie
Geschütze
standen,
einschließlich
aller Mannschafts- und Versorgungswaggons.
Auf dem Stumpfgleis von Bahnhof Ochtmersleben stand kurzzeitig ein solcher Flak Zug. Als die Geschütze losballerten gab es
einen gehörigen Krach. Es hieß, dass sie von dort einige Bomber getroffen hätten. An die tagsüber in unserer Nähe fliegenden
Bomberverbände hatten wir uns gewöhnt. Von denen ging den Hemsdorfern keine Gefahr aus. Ein prächtiger Anblick war es, wenn
die silbern glänzenden Maschinen der Geschwader vorüberzogen. Auf dem Rückflug vom Bombenabwurf auf Berlin kamen die
meisten die wir sahen.
Eine Ausnahme gab es:
Bei
strahlendem
Sonnenschein
überflog
im
Februar/
März
1945
ein
aus
Süden
kommendes
Geschwader
Hemsdorf
.
Es
hieß
hernach,
dass
ihr
Bombardement
Halberstadt
getroffen
habe.
Den
größten
Luftangriff
dessen
Augenzeuge
ich
vom
Hügel
am
Ende
der
Bergstraße wurde, war der vom
16. Januar 1945 auf Magdeburg
.
Der
Himmel
nach
dem
Angriff
feuerrot,
und
bei
eisigen
Temperaturen
kamen
die
Ausläufer
des
Feuersturms
mit
dem
Ostwind
herüber
geweht.
Viel
verkohltes
Papier
wehte
bis
hin
in
unsere
Feldmark
und
sank
da
zu
Boden.
Nach
einem
der
ersten
Angriffe
im
Herbst,
zur
Zeit
der
Kartoffelernte,
wehte
das
erste
Papier
an.
Wir
Kinder
lasen
am
Scheibenberg
Kartoffeln
auf,
als
es
niedersank.
Wie
auf
einem
Negativ war darauf die Schrift noch lesbar.
In
den
letzten
2
Kriegsjahren
setzten
die
Alliierten
zum
Kampf
über
dem
Reichsgebiet
Jagdbomber
als
Tiefflieger
ein,
darunter
auch
solche
mit,
Doppelrumpf
(Typ
Lightning?
[Lockheed
P-38]).
Diese
beschossen
mit
ihren
Bordkanonen ausgesuchte Ziele und warfen kleinere Bomben ab.
Sie
schossen
aber
auch
auf
sich
im
Freien
befindliche
Personen.
In
meinen
Schilderungen
von
der
Bedeutung
der
Reichsbahn,
und
des
Ochtmersleber
Bahnhof
für
die
Hemsdorfer,
habe
ich
einen
selbst
erlebten Tieffliegerangriff niedergeschrieben.
Foto aus Wikipedia
Auch im
März 1945
war die Scheinwerferstellung nahe
Hemsdorf
soweit
fertiggestellt,
dass
sie
kurz
vor
der
Inbetriebnahme
stand.
Eines
Tages
kam
der
Ortsbeauftragte
zu
mir.
Ich
sollte
mich
gleich
bei
dem
Offizier
der
Stellung
melden.
Der
Offizier
sagte,
dass
er
und
seine
Soldaten
nach
Wanzleben
müssten,
um
dort
mit
der
Flak
im
Erdkampf
gegen
feindliche
Panzer
eingesetzt
zu
werden.
Die
Flak
Helferinnen
sollten
sich
im
Ort
einquartieren.
Sie
belegten die Wohnung meiner
Tante Ilse Werner
(heute Bergstraße 5).
Wegen
den
Kriegswirren
wohnte
sie
mit
ihren
4
Kindern
mit
uns
zusammen
im
“Langen Haus”.
Da
waren
dann
die
zwei
Mütter,
die
Großmutter,
und
wir
insgesamt
10
Kinder
in unserer Behausung.
Der
Offizier
teilte
mir
mit,
dass
er
Befehl
erhalten
habe,
die
Stellung
vor
Einrücken
der
Feinde
zu
zerstören.
Er,
und
seine
Leute
hätte
wegen
dem
dringenden
Einsatz
in
Wanzleben
keine
Zeit
mehr
dafür.
Der
Bürgermeister
hatte
ihm
mitgeteilt,
dass
ich
als
Jungschaftführer
des
Hemsdorfer
Jungvolk
(Pimpfe,
l0
-
14-Jährige,
danach
Hitlerjungen)
die
Aufgabe
zu
erfüllen
hätte.
Ich
erhielt
die
Order
von
ihm,
hauptsächlich
den
Scheinwerfer
und
das
Radar-
Ortungsgerät mit meinen Pimpfen zu zerstören.
Er
schenkte
mir
Flugzeugmodelle,
die
sie
zu
Erkennungszwecken
da
hatten,
und
das
große
stationäre
Fernglas
durfte
ich
mir
vom
Drehkranz
abschrauben
und mitnehmen.
Meine
Jungs"
waren
schnell
zusammengerufen.
Zu
den
Hemsdorfern
Sigmar
Meyenberg,
Wilfried
Goedecke,
Gerhard
Hosenthien
und
Horst
Thormeyer
kamen noch zwei Magdeburger Jungen
.
Es
ist
heute
unverständlich,
mit
welchem
unbedingten
Gehorsam
dem
nächsten
Vorgesetzten
gegenüber,
wir
schon
als
Kinder
erzogen
wurden.
Das
Zerstörungswerk
begann
nun
mit
Freude
am
“erlaubten"
Kaputtmachen.
Zuerst
warfen
wir
mit
Steinen
das
Glas
und
das
dahinterliegende
Spiegelglas
des
Scheinwerfers
ein.
Dann
folgten
das
zertrümmern
des
Radargerätes
und
der
Aggregate,
sowie
den
übrig
erachteten
brauchbaren
Gerätschaften,
welche
dem
Feind
nicht
in
die Hände fallen sollten.
Für
uns
in
der
Schulzeit
anerzogenen
Hitler-
Gläubigkeit,
waren
die
aus
dem
Westen
anrückenden Engländer und Amerikaner eben Feinde.
Hier zum besseren Verstehen eine Wiederholung:
Aufnahme von M&M Bennewitz.
Aufnahmeort
nicht
bekannt.
Mit
diesem
Zug
war
möglicherweise
Gustav
Strumpf
irgendwo
im
Kriegsgebiet unterwegs.
Die
Bürgermeister
der
Ortschaften
erhielten
nun
den
Befehl,
Panzersperren
gegen
die
anrückenden
feindlichen
Panzer
zu
errichten.
Es
blieb
nun
den
Verantwortlichen
überlassen,
welche
Art
Absperrungen
sie
errichten
wollten.
Über
das,
was
den
Hemsdorfer
Granden
einfiel,
kann
man
nur
lachen
und
den
Kopf
schütteln.
Ein
mit
Schutt
beladener
Ackerwagen
wurde
auf
der
Straße
auf
dem
Rüsterberg
quergestellt,
sollte
als
“Bollwerk”
die
Panzer
aufhalten.
(Auch
in
der
Schilderung
von
Harry
Brinck
für die Chronik nachzulesen.)
Die
Ochtmersleber
haben
am
Ortseingang
der
vom
Bahnhof
kommenden
Chaussee,
Schienen und Schwellen senkrecht eingegraben.
Von
der
„Hohe
Welle“,
der
Höhenzug
zwischen
der
Schrote
und
der
Chaussee
von
Kl.
Rodensleben
nach
Gr.
Rodensleben
liegt,
hat
man
einen
guten
Blick
in
alle
Richtungen,
bis
hin zum Dom zu Magdeburg.
Reichspropagandaminister
Goebbels,
nach
dem
Attentat
auf
Hitler
1944,
,,Generalbevollmächtigter
für
den
totalen
Kriegseinsatz",
hatte
nach
seiner
,,Durchhalte
Rede:
Wollt
ihr
den
totalen
Krieg",
die
Ermächtigung
zur
Landesverteidigung
mit
allen
Mitteln
erhalten.
Die
Jungen
und
Mädchen
ab
Jahrgang
1928
wurden
als
Marine
-
oder
Flak
Helfer,
-rinnen
eingezogen
und
uniformiert
den
Einheiten
zugeteilt,
Hitlerjungen
zu
Schanzarbeiten
eingesetzt.
Zur
Verteidigung
der
deutschen
Reichsgebiete
wurde
in
den
letzten
Kriegsmonaten
der
Volkssturm
aufgestellt.
Die
Gruppen
aus
überwiegend
älteren
Männern
und
Jugendlichen
ab
16
Jahren
wurden
mit
Handfeuerwaffen
und
Panzerfäusten
ausgerüstet
und
der
Wehrmacht
unterstellt.
Im
Kampf
gegen
die
Rote
Armee
nahmen
sie
in
Pommern
und
Schlesien
noch
teil,
aber
im
Westen
nur
vereinzelt.
Mit
den
wenigen
Leuten
die
aus
Hemsdorf
infrage
kamen,
war
das
nicht
möglich.
Es
hat
aber
geheißen,
dass
Gutsbesitzer
Georg
Raecke
,
als
ehemaliger
Offizier,
den
Befehl
erhielt,
einen
Volkssturm
mit
Leuten
aus
den
umliegenden
Dörfern
zu
bilden.
Hätte
man
mich
als
14-
Jährigen
gerufen,
dann
wäre
ich,
ohne
Wenn
und
Aber,
gegangen.
Die
Erziehung
in
der
Schule,
durch
unseren
,,Ober
Nationalsozialistischen"
Lehrer
Herwart
Banse
,
nicht
vom
Elternhaus
her,
hatte
die
Gesinnung
hierzu:
,,Führer
befiehl,
wir
folgen
dir"
fest
in
mein
Bewusstsein
eingeprägt.
Aus dem Hemsdorfer
Dorfgeschen