Das Wetter
am 13. März 2021
Heute Morgen lagen die Temperaturen
bei ca. +6° C.
Ringsherum war alles grün, nass und trüb.
Sonne und Regen wechselten einander ab.
Auch Gewitter waren dabei. Es war schon typisches
Aprilwetter. Nur der Schnee hat gefehlt. Die Temperaturen
lagen um die 6°C. Der Wind war mäßig bis schwach
unterwegs , bei Schauern und Gewitter auch stürmisch
und kam aus südwestlicher Richtung
Gegen 19 Uhr lag die Temperatur bei
4°C .
.
Erich Memel,(r.) Frankreich April 1941.
Foto: A. Memel
D
en
Durchzug
der
Amerikaner
am
11.
April
1945
durch
Hemsdorf
und
die
Besatzung
der
Engländer,
schreibe ich später in einem anderen Bericht.
Bevor
die
Amerikaner
kamen,
sind
einige
desertierte
deutsche
Soldaten,
unter
Lebensgefahr
ihrer
mutigen
,,Gastgeber",
von
2
Hemsdorfer
Familien
versteckt
und
beherbergt
worden.
Meine
gleichaltrige Verwandte und Schulkameradin Gisela Weser geb.
Ringel,
erzählte
mir,
dass
ihre
Eltern
Rudolf
und
Ella
Ringel
-
im
Kartoffelkeller
des
Hauses
(heute
Bergstraße
9,
im
Besitz
von
Horst
Nich),
einen
Soldaten
versteckt
hielten
.
Dieser
wollte
nach
Berlin
zu
seiner
Familie.
Die
in
der
heutigen
Schrotestraße
7
wohnenden
Eheleute
Richard
und
Else
Biermann
versteckten
und
versorgten
auch
einen
desertierten
Soldaten
in
ihrer
Gartenlaube.
Das
Leid,
dass
die
Eheleute
Ringel
und
Biermann
durch
den
Tod
ihrer
gefallenen
Söhne
erfahren
haben,
hat
sie
vielleicht
zu
dem
mutigen Handeln gebracht, diese zwei Landser vor dem ,,Heldentod" zu retten.
Die
Flakhelferinnen
zogen
Zivilkleidung
an,
verließen
ihre
vorübergehende
Herberge,
und
begaben
sich
zu Fuß auf den Heimweg.
A
ls letztes Kapitel folgt nun die Schilderung von den Fremdarbeitern
.
Durch
die
Einberufung
zum
Wehrdienst
fehlten
die
Arbeitskräfte
in
der
Landwirtschaft
,
auch
die
Bauernsöhne
Gustav
Strumpf
und
Heinrich
Braumann
wurden
eingezogen .
Aus
aller
Herren
Länder
,
welche
die
Wehrmacht
nach
den
Kampfhandlungen
besetzt
hatte
,
nahmen
diese
Stellen,
die
von
dort
kommenden
Gefangenen,
Zwangsarbeiter-
rinnen,
oder
Fremdarbeiter
ein.
Zuerst
aus
Polen,
dann
einige
französische
Kriegsgefangene,
und
danach
Russen, dabei sehr viele Ukrainerinnen.
Zu
Bauer
Walter
Jacobs
kam
der
Franzose
mit
Vornamen Marcel.
Zu
Bauer
Christian
Braumann
einer
namens
Robert.
Der
Robert,
schmiss
den
Laden",
als
wäre
er
selbst
der
Bauer.
Einer
namens
Albert
war
da.
Er
arbeitete
später
als
Bäcker
in
Bornstedt.
In
seiner
Freizeit
kam
er
nach
Hemsdorf
zu
seinen
Kameraden
und
brachte
dabei
der
,
,Mutti
Hartmann"
seine
Wäsche
zum
Waschen
und
Instandhalten.
Mit dem [Albert] hatte es folgende Bedeutung : (so wurde im Dorf erzählt)
Der
französische
Kriegsgefangene
Robert.
Liselotte
Braumann
mit
dem
Sohn
Heinrich.
Lotte
hat
ihren
Mann
und
Vater
von
Sohn
„Heini“,
Heinrich
Braumann,
Jahre
als
vermisst
gemeldet.
Heinrich
ist
in
Russland
gefallen.
Der
Weg
rechts
führt
über
den
Scheibenberg
und
ist
hier
noch
mit
Apfelbäumen
bepflanzt.
Foto:
M.
Braumann
Er
muss
geantwortet
haben:
,,ich
habe
für
Frankreich
gekämpft,
ich
bin
Franzose".
Alle
drei
Franzosen
habe
ich
in
den
Jahren
ihrer
Anwesenheit
gekannt.
Mit
Marcel
wohnten,
wir
Werner
als
Familie,
kurzzeitig
in Jacobs Arbeiterhaus zusammen.
Gutsbesitzer
Raecke
beschäftigte
zeitweise
auch
zwei
Franzosen,
welche
im
“Langen
Haus”
Nr.
11
einquartiert
waren.
Polen
waren
auch
auf
einige
Bauern
zur
Landarbeit
verteilt
,
davon
einige
Frauen
als
Haushaltshilfe.
lm
allgemeinen
wurden
alle
Ausländer
von
ihren
,,Herrschaften"
human
behandelt,
mit
einer
Ausnahme.
Der
Bauer
Walter
Werner
misshandelte
seinen
polnischen
Arbeiter
des
öfteren
schwer,
was
im
Ort
bekannt
war
und
für
die
es
Zeugen
gab.
Erich
Meyenberg
erzählte
mir
davon,
dass
er
bei
Raeckes
Turm
an
der
Straße
stand,
unter
anderem
auch
Gutsbesitzer
Raecke,
als
Walter
Werner
den
Polen
mit
Schlägen die Strasse runter trieb,
rief
Raecke
dem
Schläger
zu:
”feste
Walter,
feste".
[
Aus
anderer
Quelle
habe
ich
erahren,
dass
der
Sachverhalt
so
wie
dargestell
nicht
ganz
richtig
ist.
Der
Pole
soll
den
Walter
Werner
zuvor
mit
einem
Messer bedroht haben.
Die
männlichen
Russen
und
die
Ukrainerinnen,
welche
auf
dem
Gut
Raecke
beschäftigt
waren,
hatten
ihr
wohnquartier
in
der
“Kaserne",
wie
das
zum
Acker
hin
gelegenes
Untergeschoss
des
Kornspeichers
genannt
wurde.
Dort
wurden
in
den
zurückliegenden
Jahrzehnten
die
Saison
Arbeiterinnen
untergebracht.
Einige
von
denen, “angelten" sich
Er
[Robert]
war
Elsässer,
und
man
bekniete
ihn
von
den
Behörden
her,
dass
er
die
deutsche
Staatsbürgerschaft
annehmen sollte.
Von
Raeckes
Ukrainerinnen
wurden,
soviel
ich
weiß
,
zwei
straffällig.
In
dem
Schuppen
zwischen
Speicher
und
der
alten
Darre,
in
dem
sich
auch
die
Schrotmühle
befand,
lagerten
für
die
Wehrmacht
bestimmte
Ballen
mit
Heilkräutern
und
Säcke
mit
Kümmel
und
anderen
Inhalten.
Die
Säcke
waren
aus
Kunstfasergarne
hergestellt.
Die
Frauen
schütteten
einige
der
Säcke
aus,
und
strickten
sich
von
den
ausgelassenen
Garnen
Pullover.
Das
wurde
ihnen
als
Sabotage
ausgelegt.
Der
Polizist
aus
Dreileben
holte
sie
ab.
Sie
kehrten
nicht
nach
Hemsdorf
zurück.
Wir
Kinder
nahmen
aus
einem
der
gelagerten
Ballen
Süßholz auch einige Stangen zum Kauen mit, aber ohne erwischt zu werden.
Ihr
Raeckes
Altenteil
Haus
neben
dem
Speicher,
wohnten
derzeit
zwei
Familien.
Ein
Dr.
Wunderling
(
kein
Arzt)
mit
Frau
und
zwei
Kindern.
Und
ein
aus
Porlugiesisch
Südwest
Afrika
“heim
ins
Reich"
gekommener
Edler
von
Hössle
mit
Frau
und
fünf
Kindem.
Deren
älteste
Tochter
Gabriele
und
meine
Schwester
Gerhild
waren
Schulfreundinnen.
Sie
kamen
ganz
natürlich
mit
den
fremden
Arbeiterinnen
in
Kontakt.
Gerhild
erzählte
mir,
dass
diese
sehr
wissbegierig
waren.
Sie
zeigten
auf
Gegenstände,
wie
Tisch,
Stuhl
u.s.w.
und
die von den Mädchen genannten deutschen Wörter schrieben sie sich danach auf.
Auch
eine
traurige
Geschichte
erfuhr
ich
von
meiner
Schwester:
Ein
ganz
junger
Litauer
aus
der
Kaserne
war gestorben.
Sein Tod wäre von dem Verzehr von grünen Äpfeln, und dem darauf getrunkenen Wasser gekommen.
Der
Tote
lag
im
offenen
Sarg
aufgebahrt
auf
einem
kleinen
Plattenwagen,
welcher
unter
der
überdachten
Durchfahrt
zwischen
Speicher
und
Haus
stand.
Auf
der
Fahrt
zum
Friedhof
ging
eine
der
Frauen
an
der
Sargseite mit und wischte dem Toten die aus seinem Mund herauskommende Flüssigkeit ab.
Auf
dem
unteren
rechten
Teil
des
Friedhofs
wurde
er
unter
großen
Weinen
und
Wehklagen
beigesetzt.
Die
an
der
Gruft
stehenden
Trauernden
warfen
Geld
hinein
und
entfernten
sich
unter
fröhlichen
Lachen
vom
Friedhof.
Gerhild
und
Gabriele
fanden
das
Verhalten
ungehörig;
erst
das
Jammern,
und
gleich
danach
das
Lachen.
Andere
Länder,
andere
Sitten.
Die
Fremdarbeiterinnen
in
der
Kaserne
erhielten
sonntags
Besuch
von
ihren
in
Wellen
arbeiteten
Landsleuten.
Das
wollte
Raecke
unterbinden.
Siegfried
Werner
erzählte
mir,
dass
Raecke die Männer, mit dem Jagdgewehr schießend, über den Scheibenberg getrieben hat.
Im
März
1945
wurden
wir
Zeuge
vom
Einsatz
neuartiger
deutscher
Jagdflugzeuge,
welche
einen
Pulk
feindlicher
Bomber angriff.
Es waren Düsenjäger vom Typ Messerschmitt ME 262 ?, wie wir sie zuvor noch nicht gesehen hatten.
Schaute
man
dem
Schall
der
bisherigen
Flugzeuge
nach,
dann
erblickte
man
sie
auch,
aber
die
Neuen
waren
von
ihrer
Geschwindigkeit
her,
schon
weit
entfernt
bis
wir
den
Schall wahrnahmen.
Die
Leute
diskutierten
darüber,
ob
dies
vielleicht
eine
von
Hitler
angekündigte
Wunderwaffe wäre.
Bei
rötlichem
klaren
Abendhimmel,
sah
man
zuweilen
in
der
Richtung
Westen,
nach
Braunschweig zu, die Kondensstreifen von abgefeuerten V Waffen (Vergeltungswaffen) .
Den
Krieg
über
sind
uns
reichlich
,,Kriegsschauspiele"
geboten
worden,
dabei
ist
unser
Hemsdorf, Gott sie Dank, vor Unheil bewahrt geblieben.
Nun sind die Ereignisse aus der Kriegszeit zu Papier gebracht.
Begonnen
in
den
Jahren
2005
/
2006
bis
Seite
6,
habe
ich
nach
dem
Tod
meiner
Frau
2007,
erst
2012
bis
jetzt
Februar
2013,
daran
weiter
geschrieben.
Danken
möchte
ich
allen
meinen
Mithelferinnen
und
Mithelfer,
ohne
deren miteingebrachten Erinnerungen die Aufzeichnungen nicht so ausführlich zustande gekommen wären.
Aus dem Ort selbst kam wenig Entgegenkommen. Vielleicht wollte sich mancher bewusst nicht erinnern.
Meinem
guten
,,autobiographischem"
Gedächtnis
ist
es
überhaupt
zu
verdanken,
dass
mir
die
gut
70
Jahre
zurückliegenden Ereignisse noch präsent sind.
Nachsehen mögen mir die Leser die in den Schreiben vorkommenden
Rechtschreib- und Fehler der Satzzeichen.
Mit
dem
Erlernten
aus
meiner
8
jährigen
Volksschulzeit
in
Hemsdorf
bin
ich
in
meinem
nun
sciron
recht
langen
Leben aber gut damit zurecht gekommen.
Ich
hoffe
mit
meinen
Erinnerungen
aus
der
Kriegszeit
1939
/
1945,wieder
einen
Beitrag
zur
Erstellung der Hemsdorfer Chronik getan zu haben.
Gummersbach, Februar 2013
Name
Vorname
Waffengattung
Dienstgrad
Schicksal
Bemerkung
Banse
Herwart
Sanitäter
unbekannt
unversehrt aus
dem Krieg nach
Hemsdorf
zurückgekehrt.Ver
zo um 1950 ins
Allgäu
Lehrer in
Hemsdorf von 1939
bis 1944
*siehe auch
Schulchronik
Behrends
(Jakobczak)
Hans
Kriegsmariene
…
gefallen
…
Behrends
Georg
Infanterie
…
gefallen
…
Braumann
Martin
…
Freitod
…
…
Braumann
Heinrich
infanterie
gefallen
…
Denecke
Herbert
…
…
gefallen
…
Denecke
Rudolf
…
…
…
…
Denecke
Werner
Luftwaffe
…
gefallen
…
Distel
Walter
…
…
gefallen
…
Distel
Withold
…
…
gefallen
…
Grope
Albert
Infantrie
…
gefallen
…
Harpke
…
…
…
…
…
Herzberg
Walter
…
…
…
…
Herzberg
Elise
Fabrikarbeiterin
…
Beim
Bombenangriff in
Magdeburg
umgekommen
.. am Arbeitsplatz
in der Fabrik…
Name
Vorname
Waffengattung
Dienstgrad
Schicksal
Bemerkung
Ihle
Gustav
Infanterie
…
gefallen
…
Memel
Ernst
…
…
…
…
Memel
Erich
Infanterie
…
schwer verwundet
.. später Gastwirt
in Hemsdorf
Memel
Otto
Feldkoch
…
gefallen
.. Hausschlachter
im Dorf
Meyenberg
Ernst
Luftwaffe
Bodenpersonal
…
…
Meyenberg
Erich
Rekrut
…
gefallen
…
Meyenberg
Rudorf
Panzergrenadier
…
…
Waffen SS
Meyer
Ernst
…
…
…
Waffen SS
Meier
Willi
2./Gren.Rgt.495
Gefreiter
31.05.1944
verwundet in
Stalingrad
kam 1947 aus
russischer
Kriegsgefangensc
haft heim
Michaelis
Heinz
…
…
…
…
Oelker
Wilhelm
Luftwaffe
Flieger
gefallen?
Plate
Otto
Kraftfahrer
…
gefallen
…
Pöthich
Horst
…
…
gefallen
…
Pitschmann
Albert
Kradmelder
…
…
…
Pitschmann
Gerhard
Infanterie
…
…
…
Pitschmann
Gustav
Infanterie
Oberfeldwebel
…
…
Pitschmann
Rudolf
Gebirgspionier
Unteroffizier
…
…
Name
Vorname
Waffengattung
Dienstgrad
Schicksal
Bemerkung
Ringel
Rudolf
Panzerfahrer
…
gefallen
Ringel
Friedrich
Sattler im
Heereszeugamt
Hannover
…
…
…
Rische
(Riesche?)
Martin
Waffen SS
…
…
…
Schulze
Willi ?
…
…
…
…
Schulze
Richard
Panzerreparatur-
werkstatt
Königsborn
…Schlosser
…
…
Schwitzer
Hermann
Küstenbatterie
Küstenschutz
Norwegen
…
…
Schwitzer
Heinrich
Unterscharführer
…
gefallen
Waffen SS
Spieß
Reinhold
Rekruten Ausbilder
…
…
…
Strumpf
Gustav
Flugabwehr (Flak)
…
gefallen
…
Thormeyer
Otto
Infanterie
…
…
…
Werner
Arno
Scharfschütze
…
…
…
Werner
Bernhard
Ladesschütze
…
gefallen
…
Werner
Ewald
Infanterie
…
…
…
Werner
Erich
infanterie
…
gefallen
…
Werner
Hans
Panzerfahrer
…
gefallen
…
Werner
Heinz
Infanterie
…
…
…
Werner
Rudolf
Hufbeschlag-
schmied
Obergefreiter
schwere mit
Pferden
bespannte
Artellerie
Werner
Willi
Waffen
Oberfeldwebel
…
…
Aus dem Hemsdorfer
Dorfgeschen