letzte Aktualisierung  12. Januar 2022
Diese Seite wurde am 08. März 2021 erstellt!

Das Wetter

am 13. März 2021

Heute Morgen lagen die Temperaturen bei ca. +6° C.
Ringsherum war alles grün, nass und trüb.
Sonne und Regen wechselten einander ab.
Auch Gewitter waren dabei. Es war schon typisches Aprilwetter. Nur der Schnee hat gefehlt. Die Temperaturen lagen um die 6°C. Der Wind war mäßig bis schwach unterwegs , bei Schauern und Gewitter auch stürmisch und kam aus südwestlicher Richtung Gegen 19 Uhr lag die Temperatur bei 4°C .
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Erich Memel,(r.) Frankreich April 1941. Foto: A. Memel
Bildunterschrift: Erster Sonntag als Soldat in Eggebveck (?) im Juli 1941 Über das Kriegsende
D en Durchzug der Amerikaner am 11. April 1945 durch Hemsdorf und die Besatzung der Engländer, schreibe ich später in einem anderen Bericht. Bevor die Amerikaner kamen, sind einige desertierte deutsche Soldaten, unter Lebensgefahr ihrer mutigen ,,Gastgeber", von 2 Hemsdorfer Familien versteckt und beherbergt worden. Meine gleichaltrige Verwandte und Schulkameradin Gisela Weser geb. Ringel, erzählte mir, dass ihre Eltern Rudolf und Ella Ringel - im Kartoffelkeller des Hauses (heute Bergstraße 9, im Besitz von Horst Nich), einen Soldaten versteckt hielten . Dieser wollte nach Berlin zu seiner Familie. Die in der heutigen Schrotestraße 7 wohnenden Eheleute Richard und Else Biermann versteckten und versorgten auch einen desertierten Soldaten in ihrer Gartenlaube. Das Leid, dass die Eheleute Ringel und Biermann durch den Tod ihrer gefallenen Söhne erfahren haben, hat sie vielleicht zu dem mutigen Handeln gebracht, diese zwei Landser vor dem ,,Heldentod" zu retten. Die Flakhelferinnen zogen Zivilkleidung an, verließen ihre vorübergehende Herberge, und begaben sich zu Fuß auf den Heimweg.
Über die Fremdarbeiter
A ls letztes Kapitel folgt nun die Schilderung von den Fremdarbeitern . Durch die Einberufung zum Wehrdienst fehlten die Arbeitskräfte in der Landwirtschaft , auch die Bauernsöhne Gustav Strumpf und Heinrich Braumann wurden eingezogen . Aus aller Herren Länder , welche die Wehrmacht nach den Kampfhandlungen besetzt hatte , nahmen diese Stellen, die von dort kommenden Gefangenen, Zwangsarbeiter- rinnen, oder Fremdarbeiter ein. Zuerst aus Polen, dann einige französische Kriegsgefangene, und danach Russen, dabei sehr viele Ukrainerinnen. Zu Bauer Walter Jacobs kam der Franzose mit Vornamen Marcel. Zu Bauer Christian Braumann einer namens Robert. Der Robert, schmiss den Laden", als wäre er selbst der Bauer. Einer namens Albert war da. Er arbeitete später als Bäcker in Bornstedt. In seiner Freizeit kam er nach Hemsdorf zu seinen Kameraden und brachte dabei der , ,Mutti Hartmann" seine Wäsche zum Waschen und Instandhalten. Mit dem [Albert] hatte es folgende Bedeutung : (so wurde im Dorf erzählt)
Der französische Kriegsgefangene Robert. Liselotte Braumann mit dem Sohn Heinrich.
Der französische Kriegsgefangene Robert. Liselotte Braumann mit dem Sohn Heinrich. Lotte hat ihren Mann und Vater von Sohn „Heini“, Heinrich Braumann, Jahre als vermisst gemeldet. Heinrich ist in Russland gefallen. Der Weg rechts führt über den Scheibenberg und ist hier noch mit Apfelbäumen bepflanzt. Foto: M. Braumann
Er muss geantwortet haben: ,,ich habe für Frankreich gekämpft, ich bin Franzose". Alle drei Franzosen habe ich in den Jahren ihrer Anwesenheit gekannt. Mit Marcel wohnten, wir Werner als Familie, kurzzeitig in Jacobs Arbeiterhaus zusammen. Gutsbesitzer Raecke beschäftigte zeitweise auch zwei Franzosen, welche im “Langen Haus” Nr. 11 einquartiert waren. Polen waren auch auf einige Bauern zur Landarbeit verteilt , davon einige Frauen als Haushaltshilfe. lm allgemeinen wurden alle Ausländer von ihren ,,Herrschaften" human behandelt, mit einer Ausnahme. Der Bauer Walter Werner misshandelte seinen polnischen Arbeiter des öfteren schwer, was im Ort bekannt war und für die es Zeugen gab. Erich Meyenberg erzählte mir davon, dass er bei Raeckes Turm an der Straße stand, unter anderem auch Gutsbesitzer Raecke, als Walter Werner den Polen mit Schlägen die Strasse runter trieb, rief Raecke dem Schläger zu: ”feste Walter, feste". [ Aus anderer Quelle habe ich erahren, dass der Sachverhalt so wie dargestell nicht ganz richtig ist. Der Pole soll den Walter Werner zuvor mit einem Messer bedroht haben. Die männlichen Russen und die Ukrainerinnen, welche auf dem Gut Raecke beschäftigt waren, hatten ihr wohnquartier in der “Kaserne", wie das zum Acker hin gelegenes Untergeschoss des Kornspeichers genannt wurde. Dort wurden in den zurückliegenden Jahrzehnten die Saison Arbeiterinnen untergebracht. Einige von denen, “angelten" sich
Er [Robert] war Elsässer, und man bekniete ihn von den Behörden her, dass er die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen sollte.
Von Raeckes Ukrainerinnen wurden, soviel ich weiß , zwei straffällig. In dem Schuppen zwischen Speicher und der alten Darre, in dem sich auch die Schrotmühle befand, lagerten für die Wehrmacht bestimmte Ballen mit Heilkräutern und Säcke mit Kümmel und anderen Inhalten. Die Säcke waren aus Kunstfasergarne hergestellt. Die Frauen schütteten einige der Säcke aus, und strickten sich von den ausgelassenen Garnen Pullover. Das wurde ihnen als Sabotage ausgelegt. Der Polizist aus Dreileben holte sie ab. Sie kehrten nicht nach Hemsdorf zurück. Wir Kinder nahmen aus einem der gelagerten Ballen Süßholz auch einige Stangen zum Kauen mit, aber ohne erwischt zu werden.
Ihr Raeckes Altenteil Haus neben dem Speicher, wohnten derzeit zwei Familien. Ein Dr. Wunderling ( kein Arzt) mit Frau und zwei Kindern. Und ein aus Porlugiesisch Südwest Afrika “heim ins Reich" gekommener Edler von Hössle mit Frau und fünf Kindem. Deren älteste Tochter Gabriele und meine Schwester Gerhild waren Schulfreundinnen. Sie kamen ganz natürlich mit den fremden Arbeiterinnen in Kontakt. Gerhild erzählte mir, dass diese sehr wissbegierig waren. Sie zeigten auf Gegenstände, wie Tisch, Stuhl u.s.w. und die von den Mädchen genannten deutschen Wörter schrieben sie sich danach auf. Auch eine traurige Geschichte erfuhr ich von meiner Schwester: Ein ganz junger Litauer aus der Kaserne war gestorben.
Sein Tod wäre von dem Verzehr von grünen Äpfeln, und dem darauf getrunkenen Wasser gekommen. Der Tote lag im offenen Sarg aufgebahrt auf einem kleinen Plattenwagen, welcher unter der überdachten Durchfahrt zwischen Speicher und Haus stand. Auf der Fahrt zum Friedhof ging eine der Frauen an der Sargseite mit und wischte dem Toten die aus seinem Mund herauskommende Flüssigkeit ab. Auf dem unteren rechten Teil des Friedhofs wurde er unter großen Weinen und Wehklagen beigesetzt. Die an der Gruft stehenden Trauernden warfen Geld hinein und entfernten sich unter fröhlichen Lachen vom Friedhof. Gerhild und Gabriele fanden das Verhalten ungehörig; erst das Jammern, und gleich danach das Lachen. Andere Länder, andere Sitten. Die Fremdarbeiterinnen in der Kaserne erhielten sonntags Besuch von ihren in Wellen arbeiteten Landsleuten. Das wollte Raecke unterbinden. Siegfried Werner erzählte mir, dass Raecke die Männer, mit dem Jagdgewehr schießend, über den Scheibenberg getrieben hat.
Im März 1945 wurden wir Zeuge vom Einsatz neuartiger deutscher Jagdflugzeuge, welche einen Pulk feindlicher Bomber angriff. Es waren Düsenjäger vom Typ Messerschmitt ME 262 ?, wie wir sie zuvor noch nicht gesehen hatten. Schaute man dem Schall der bisherigen Flugzeuge nach, dann erblickte man sie auch, aber die Neuen waren von ihrer Geschwindigkeit her, schon weit entfernt bis wir den Schall wahrnahmen. Die Leute diskutierten darüber, ob dies vielleicht eine von Hitler angekündigte Wunderwaffe wäre. Bei rötlichem klaren Abendhimmel, sah man zuweilen in der Richtung Westen, nach Braunschweig zu, die Kondensstreifen von abgefeuerten V Waffen (Vergeltungswaffen) . Den Krieg über sind uns reichlich ,,Kriegsschauspiele" geboten worden, dabei ist unser Hemsdorf, Gott sie Dank, vor Unheil bewahrt geblieben.
Nun sind die Ereignisse aus der Kriegszeit zu Papier gebracht. Begonnen in den Jahren 2005 / 2006 bis Seite 6, habe ich nach dem Tod meiner Frau 2007, erst 2012 bis jetzt Februar 2013, daran weiter geschrieben. Danken möchte ich allen meinen Mithelferinnen und Mithelfer, ohne deren miteingebrachten Erinnerungen die Aufzeichnungen nicht so ausführlich zustande gekommen wären. Aus dem Ort selbst kam wenig Entgegenkommen. Vielleicht wollte sich mancher bewusst nicht erinnern. Meinem guten ,,autobiographischem" Gedächtnis ist es überhaupt zu verdanken, dass mir die gut 70 Jahre zurückliegenden Ereignisse noch präsent sind. Nachsehen mögen mir die Leser die in den Schreiben vorkommenden Rechtschreib- und Fehler der Satzzeichen. Mit dem Erlernten aus meiner 8 jährigen Volksschulzeit in Hemsdorf bin ich in meinem nun sciron recht langen Leben aber gut damit zurecht gekommen.
Ich hoffe mit meinen Erinnerungen aus der Kriegszeit 1939 / 1945,wieder einen Beitrag zur Erstellung der Hemsdorfer Chronik getan zu haben. Gummersbach, Februar 2013
Wehrmachtsangehörige, Gefallene und durch Kriegseinwirkung umgekommene, geborene,  oder seit vor dem Krieg im Dorf Hemsdorf wohnhafte Bürgerinnen und Bürger.
Name
Vorname
Waffengattung
Dienstgrad
Schicksal
Bemerkung
Banse
Herwart
Sanitäter
unbekannt
unversehrt aus dem Krieg nach Hemsdorf zurückgekehrt.Ver zo um 1950 ins Allgäu
Lehrer in Hemsdorf von 1939 bis 1944 *siehe auch Schulchronik
Behrends (Jakobczak)
Hans
Kriegsmariene
gefallen
Behrends
Georg
Infanterie
gefallen
Braumann
Martin
Freitod
Braumann
Heinrich
infanterie
gefallen
Denecke
Herbert
gefallen
Denecke
Rudolf
Denecke
Werner
Luftwaffe
gefallen
Distel
Walter
gefallen
Distel
Withold
gefallen
Grope
Albert
Infantrie
gefallen
Harpke
Herzberg
Walter
Herzberg
Elise
Fabrikarbeiterin
Beim Bombenangriff in Magdeburg umgekommen
.. am Arbeitsplatz in der Fabrik…
Name
Vorname
Waffengattung
Dienstgrad
Schicksal
Bemerkung
Ihle
Gustav
Infanterie
gefallen
Memel
Ernst
Memel
Erich
Infanterie
schwer verwundet
.. später Gastwirt in Hemsdorf
Memel
Otto
Feldkoch
gefallen
.. Hausschlachter im Dorf
Meyenberg
Ernst
Luftwaffe
Bodenpersonal
Meyenberg
Erich
Rekrut
gefallen
Meyenberg
Rudorf
Panzergrenadier
Waffen SS
Meyer
Ernst
Waffen SS
Meier
Willi
2./Gren.Rgt.495
Gefreiter
31.05.1944 verwundet in Stalingrad
kam 1947 aus russischer Kriegsgefangensc haft heim
Michaelis
Heinz
Oelker
Wilhelm
Luftwaffe
Flieger
gefallen?
Plate
Otto
Kraftfahrer
gefallen
Pöthich
Horst
gefallen
Pitschmann
Albert
Kradmelder
Pitschmann
Gerhard
Infanterie
Pitschmann
Gustav
Infanterie
Oberfeldwebel
Pitschmann
Rudolf
Gebirgspionier
Unteroffizier
Name
Vorname
Waffengattung
Dienstgrad
Schicksal
Bemerkung
Ringel
Rudolf
Panzerfahrer
gefallen
Ringel
Friedrich
Sattler im Heereszeugamt Hannover
Rische (Riesche?)
Martin
Waffen SS
Schulze
Willi ?
Schulze
Richard
Panzerreparatur- werkstatt Königsborn
…Schlosser
Schwitzer
Hermann
Küstenbatterie
Küstenschutz Norwegen
Schwitzer
Heinrich
Unterscharführer
gefallen
Waffen SS
Spieß
Reinhold
Rekruten Ausbilder
Strumpf
Gustav
Flugabwehr (Flak)
gefallen
Thormeyer
Otto
Infanterie
Werner
Arno
Scharfschütze
Werner
Bernhard
Ladesschütze
gefallen
Werner
Ewald
Infanterie
Werner
Erich
infanterie
gefallen
Werner
Hans
Panzerfahrer
gefallen
Werner
Heinz
Infanterie
Werner
Rudolf
Hufbeschlag- schmied
Obergefreiter
schwere mit Pferden bespannte Artellerie
Werner
Willi
Waffen
Oberfeldwebel
Hier Teil 4 Hier Teil 4 Auf dem Wagon steht: Mutti mach die Betten fein, Vati kommt aus Russland heim. Natürlich war es mir in meinen Nachforschungen nicht möglich, die Waffengattungen und Dienstgrade aller kriegsteilnehmer ausfindig zu machen. 1988 habe ich, in Zusammenhang mit meiner Familienforschung der Hemsdorfer und Groß - Rodensleber Werner- Familien , mich erstmals auch damit beschäftigt. In der Aufzeichnung fehlen einige früher in Hemsdorf Geborene, aber nicht mehr in der Vorkriegszeit (Hitlerzeit ) in Hemsdorf wohnende Bürger. Der schlimme 2. Weltkrieg hat den betroffenen Hemsdorfer Familien viel Leid gebracht. Hoffen und beten wir - dass es in unserem Land nie wieder Krieg gibt.
Aus dem Hemsdorfer Dorfgeschen